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Herkunft und Geschichte

Der Flat Coated Retriever hat seinen Ursprung in England und verdankt sein Wesen den Kreuzungen des Wavy Coated Retriever, Settern und collieartigen Artgenossen. In der Zeit vor dem Ersten und zwischen den beiden Weltkriegen freute sich diese Rasse sowohl dank ihrer Arbeitstüchtigkeit sowie auch elegantem Aussehen über die Beliebtheit beim englischen Adel.

Beschreibung

Der Flatie hat einen ausgeprägtem Such- und Apportierwillen. Sein Temperament stellt große Anforderungen an die Geduld und das Einfühlungsvermögen des Besitzers. Bei liebevoller und konsequenter Erziehung wird er jedoch zum aufmerksamen und selbstsicheren Begleiter.

Er sollte eine Aufgabe haben und beschäftigt werden. Hierfür eignet sich besonders die Dummyarbeit, bei der man den Hund seinen Veranlagungen nach optimal fördern kann. Aber auch in  der Rettungsarbeit, Obedience, Agility findet Flatie große Freude.

Aufgrund der hohen Menschenfreundlichkeit findet man einen Flatie nicht nur bei der Jagt und diversen Sportaktivitäten, sondern auch in der Therapie oder als einen Begleithund.

Aussehen

Er hat einen langen und eleganten Kopf. Seine Augen sind mittelgroß, dunkelbraun oder haselnussbraun. Die Ohren sind seitlich am Kopf, klein und relativ hoch angesetzt.  Sein Hals ist lang, symmetrisch und sitzt schräg in der Schulter und geht in den Rücken gut über. Die Brust ist tief und ziemlich breit. Er ist muskulös hat aber nicht übertriebene Winkelung der Knie- und Sprunggelenke. Die Sprunggelenke stehen tief, gerade und parallel im Stand. Seine Pfoten sind rund und kräftig und die Zehen geschlossenen und gut aufgeknöchelt. Die Ballen sind dick und kräftig. Die Rute ist kurz, gerade und gut angesetzt.

Rüden:  

Schulterhöher: 59 bis 61,5 cm               

Gewicht: 27 bis 36 kg   

Hündin: 

Schulterhöhe: 56,5 bis 59 cm

Gewicht:  25 bis 32 kg

Die Fellfarbe ist nach Rassestandard schwarz oder leberbraun. Ungeachtet dessen wird die Anlage für eine gelbe Farbe rezessiv vererbt. Diese Farbe wird nicht zur weiteren Zucht zugelassen.

Erbkrankheiten

Degenerative Myelopathie (DM)

Die canine degenerative Myelopathie (DM) ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung mit spätem Beginn ungefähr ab dem 8. Lebensjahr. Die Erkrankung ist durch eine Degeneration der Axone und des Myelins im Brust- und Lendenteil des Rückenmarks gekennzeichnet, was eine progressive Ataxie und Parese verursacht. Man beobachtet die ersten klinischen Anzeichen in der Hinterhand als Zeichen einer Störung des oberen Motoneurons. Es entwickelt sich eine unkoordinierte Bewegung der Hinterhand, eine gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, weitet sie sich auf die vorderen Gliedmaßen aus und manifestiert sich als schlaffe Parese und Paralyse. Die Degenerative Myelopathie wurde zuerst als eine Rückmarkserkrankung insbesondere beim Deutschen Schäferhund beschrieben. Neben dem Deutschen Schäferhund sind aber viele weitere Rassen von der degenerativen Myelopathie betroffen.

Maligne Hyperthermie (MH)

Die Maligne Hyperthermie ist eine vererbte Fehlfunktion des Skelettmuskels, welche durch Rhabdomyolyse, generalisierte Krämpfe der Skelettmuskulatur, Herzrhythmusstörungen und Nierenfehlfunktionen charakterisiert ist. Diese Problematik entwickelt sich nach Exposition mit Muskelrelaxantien oder flüchtigen Betäubungsmitteln. Die Hunde leiden nach der Gabe dieser Medikamente unter Tachykardie, Hyperthermie und erhöhter CO2-Produktion. Wenn die Medikamente nicht abgesetzt werden, sterben die betroffenen Hunde. Eine Besserung der Symptome kann durch die Gabe von Dantrolen, einem Antagonisten des Calcium-Kanals, erzielt werden.

Hyperuricosurie (SLC)

Die Hyperurikosurie und Hyperurikämie ist eine von Geburt an auftretende Veränderung im Purinstoffwechsel. Normalerweise wird dabei vom Hund Allantion als Endprodukt ausgeschieden, Hunde die die Mutation im SLC2A9-Gen homozygot tragen scheiden wesentlich weniger Allantoin und mehr Harnsäure aus (Hyperurikosurie). Ebenso wie im Harn ist der Gehalt an Harnsäure im Plasma um das 2- bis 4-fache höher als bei gesunden Hunden (Hyperurikämie).
Da die Harnsäure weniger gut wasserlöslich ist als Allantoin, können höhere Mengen im Harn zu Kristallbildung führen, es kommt zur Bildung von Blasensteinen, die häufig operativ entfernt werden müssen.
Betroffene Hunde sollten vorbeugend eine purinarme Diät erhalten, außerdem muss auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Chondrodysplasie u. -dystrophie (CDDY & CDPA) (IVDD-Risiko)

Bei vielen Hunderassen kommt es durch die Chondrodystrophie (CDDY) und/oder die Chondrodysplasie (CDPA) zur Verkürzung der Beine. Die CDDY ist dabei jedoch mit einem erhöhten Risiko eines Bandscheibenvorfalls (Hansen´s Type I Intervertebral Disc Disease, IVDD) verknüpft.
CDPA ist vor allem in den kurzbeinigen Rassen wie Basset, Welsh Corgi Pembroke, Dackel, West Highland White Terrier und Scotch Terrier bekannt. Die CDPA wird autosomal-dominant vererbt.
CDDY wird semi-dominant vererbt im Hinblick auf die Beinlänge, d.h. heterozygote Hunde haben kürzere Beine als homozygot freie Hunde, während homozygot betroffene Hunde nochmals kürzere Beine besitzen als die heterozygoten. Das IVDD-Risiko wird autosomal-dominant vererbt, d.h. bereits eine Kopie des veränderten Chromosoms erhöht das Risiko signifikant.
Wir bieten den kombinierten Test für CDPA und CDDY an, um den Züchtern zu ermöglichen, CDDY zu vermeiden und CDPA zu bevorzugen. So kann die typische kurze Beinlänge beibehalten werden (durch CDPA) und das Risiko für IVDD minimiert werden.
Die Prävalenz der für CDPA und CDDY ursächlichen genetischen Varianten sowie das Zusammenspiel dieser beiden Varianten ist Gegenstand weiterer Forschungen.

 

QUELLE: LABOKLIN

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